Der Meniskus ist ein Teil des Kniegelenkes und besteht aus Faserknorpelgewebe. Wir unterscheiden hier einen größeren, inneren (medialen) sowie einen kleineren, äußeren (lateralen) Meniskus. Die Hauptfunktion der Menisken besteht in einer Druckverteilung, Stoßdämpfer- und Stabilisierungsfunktion bei Belastung und Bewegung des Gelenkes. Auf diese Weise übernehmen die Menisken eine Schutzfunktion für den Gelenkknorpel. Während Beugung und Streckung des Gelenkes sowie bei Drehbewegungen, kann der Meniskus beträchtlichen Zug-, Druck- und Scherkräften ausgesetzt werden.
Diese Kräfte können über die Zeit ebenso wie akute Unfallereignisse zu Veränderungen, zumeist Rissen der Menisken führen. Dabei wird die mediale häufiger als der laterale Meniskus betroffen.
Jährlich führen wir ca. 1.600 arthroskopische Operationen der Menisken durch. Wir wenden folgende aktuelle Behandlungsmöglichkeiten bei Rissen oder Defekten der Menisken an.
Der Eingriff erfolgt heute im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Dabei werden kleine Stanzen und Fräsen minimalinvasiv und mithilfe hochauflösender Kameratechnik in den Gelenkraum gebracht. Mit diesen Instrumenten entfernen wir auschliesslich die ein- oder abgerissenen Meniskusanteile unter Belassung sämtlich substantiell erhaltenswerten Gewebes.
Nach der Meniskusteilentfernung kann das operierte Bein sofort bewegt und belastet werden, allerdings ist zur Verhinderung von Reizergüssen einige Tage Schonung zu empfehlen. Regelmäßiges Bewegen des Fußes durch die Wadenmuskulatur beugt einer Thromboseentstehung vor. Sportliche Belastung ist in der Regel nach 3 Wochen möglich, leichtes Radfahren zeitnah. Stop and Go Sportarten wie z.b. Fußball, Tennis, Squash etc. sollten in der Regel für 6 Wochen gemieden werden.
Unser oberstes Ziel ist, möglichst viel Meniskusgewebe zu erhalten. Dazu stehen uns eine Reihe modernster Faden - und Ankersysteme zur Verfügung, mit denen es uns gelingt, auch komplexe Risse zu nähen bzw. grossflächige Meniskusablösungen zu rekonstruieren
Sollte eine Naht/Ankerfixierung des Meniskus erfolgt sein, ist mit einer Teilbelastungsphase sowie einer Bewegungseinschränkung von etwa 4 Wochen zu rechnen. Sportliche Belastungen sind frühestens 4 Monate nach OP möglich.
Hochrasante Sportarten führen immer mehr zu Komplexverletzungen der wichtigen Strukturen des Kniegelenkes. In der Praxis erleben wir zunehmend Mehrfachverletzungen der Menisken, die z.T. eine Rekonstruktion unmöglich machen, sodass tragende Anteile entfernt werden müssen.
Eine neue Methode bei substantiell grossflächig zerstörtem Meniskus ist der Einsatz von künstlich hergestelltem Meniskusersatzgewebe aus hochgereinigtem Rinderkollagen. Dieser Bio-Meniskus wird arthroskopisch in den noch erhaltenen Meniskusanteil eingepasst und mit spezifischen Nähten eingenäht.
Bei dieser Methode, die wir bei ca. 20 ausgewählten Patienten im Jahr durchführen können, dient der Ersatzmeniskus als Leitstruktur (Scaffold) für körpereigene Zellen, die über die Biomatrix einen Art Neo-Meniskus ausbilden.
Bis zu 70 % des verloren gegangenen Meniskus können hierbei rekonstruiert werden. Wir halten das Verfahren für zukunftsweisend, da Menisken von Leichenspendern, wie sie in Übersee häufig verwendet werden, uns hier nicht zur Verfügung Meniskustransplantation (CMI) stehen.
Die Nachbehandlung umfasst eine 8-10 wöchige Teilbelastungsphase – in den ersten 4 Wochen mit Bewegungseinschränkung durch eine Orthese. Sport ist frühestens nach 6 Monaten nach Op möglich.