Wie jedes Gelenk im Körper unterliegt auch das Schultergelenk einem allgemeinen, alterabhängigen Verschleißprozess. Unter einer Arthrose versteht man den Verlust an Knorpelsubstanz, welcher in seiner Funktion als Stoßdämpfer für ein reibungsloses Funktionieren der Gelenkpartner wichtig ist. Die Schulter ist anatomisch betrachtet ein sogenanntes „Kugelgelenk“, bei denen die Kugel des Oberarmkopfes mit der Pfanne des Schulterblattes als Einheit zusammenwirkt. Die Arthrose des Schultergelenkes kann sowohl die Kugel als auch die Pfanne befallen.
Die Symptome beginnen in der Regel mit Schmerzen, welche über einen längeren Zeitraum langsam zunehmend sind und von einem entsprechendem Funktions- und Bewegungsverlust begleitet sind.
Häufig sind die Arthroseveränderungen begleitet von anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel den Subacromialsyndrom sowie Sehnenrupturen.
Die Diagnose kann anhand der geklagten Beschwerden, der körperlichen Untersuchung sowie bildgebender Diagnostik (Röntgen) gestellt werden.
Die Therapieformen der Arthrose des Schultergelenkes sind sehr vielfältig und sollten sich individuell an dem Beschwerdebild des einzelnen Patienten orientieren. Man unterscheidet die symptomatisch-orientierte Therapie von einer Ursachen-beseitigenden Therapie.
Alle konservativen, nicht operativen Therapieformen haben zum Ziel, die Schmerzen des Patienten zu lindern bzw. zu beseitigen und somit auch die Funktion des Gelenkes zu verbessern. Hierbei finden unter anderem der zeitweilige Gebrauch von entzündungshemmenden Medikamenten, unterstützende Krankengymnastik sowie die gezielte Injektion von Spritzen in den Gelenkbereich Anwendung.
Wenn die konservativen Therapieformen nicht den gewünschten Erfolg zeigen, werden operative Therapieformen empfohlen. Hierbei werden gelenkerhaltende von gelenkersetzenden Verfahren unterschieden.
Als gelenkerhaltendes Verfahren wird die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) verwendet, wobei endoskopisch im Sinne der „Schlüssellochchirurgie“ über kleine Hautschnitte die abgenutzen Knorpelflächen geglättet, das Gelenk vom entstandenen Knorpelabrieb durch Spülung befreit und zusätzlich vorliegende Begleiterkrankungen therapiert werden, zum Beispiel werden knöcherne Anbauten abgetragen, entzündete Gewebe entfernt , und – wenn möglich - Verletzungen der Sehne repariert. Die Dauer der Operation beträgt 30-60 Minuten, und die Nachbehandlung richtet sich nach den therapierten Begleiterkrankungen.
Ein gelenkersetzendes Verfahren wird dann empfohlen, wenn sich ein sehr weit fortgeschrittenes Stadium der Arthrose entwickelt hat und andere Verfahren keinen Erfolg mehr zeigen. Hierbei werden sowohl isolierte Teile des Oberarmkopfes (partielles Resurfacing), als auch der gesamte Oberarmkopf (Resurfacing) im Sinne einer Oberflächenerneuerung mit minimalem Knochenverlust ersetzt, vergleichbar einer Zahnkrone im Mundbereich. Im Prinzip wird auf eine Titanschraube / -träger ein Metallplättchen / -kappe aufgesetzt, welche dem geschädigtem Knochen eine annähernd normale Form zurückgeben und somit eine Funktionsverbesserung und Schmerzlinderung bewirken.
Abb.1: Oberflächenersatz Typ Partial Eclipse / Abb.2: Schema implantierte Partial Eclipse / Abb.3: Oberflächenersatz Typ Eclipse / Abb.4: Röntgenbild Oberflächenersatz Eclipse
Die Dauer der Operation beträgt 60 – 90 Minuten und ist in Teilen minimalinvasiv durchführbar. Der Krankenhausaufenthalt liegt zwischen 5 und 10 Tagen.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: (Link zu: OrthoIllustrated.com)