Unter den sogenannten „Subacromialsyndromen“ versteht man eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen der Sehnengleitraum unter dem Schulterdach (Acromion) und / oder unter dem Schultereckgelenk (AC-Gelenk) durch knöcherne Anbauten (Osteophyt) eingeengt ist. Hierdurch kommt es zu einer chronischen mechanischen Irritation der Sehnen und des darüber liegenden Schleimbeutels, wodurch Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und eine Entzündung entstehen. Bei sehr ausgeprägten Formen können die Sehnen sogar einen Riß bekommen, weil die knöchernen Anbauten im Sinn einer chronischen Druckschädigung praktisch einen Teil der Sehnensubstanz „wegreiben“.
Die Diagnose wird anhand der klinischen Symptome sowie bildgebende Diagnostik (Röntgen, Sonographie, MRT) gestellt. Häufig wird zusätzlich eine diagnostische Testinfiltration durchgeführt, wenn eine genauere Differenzierung der Schmerzursache notwendig ist.
Die Therapie der Subacromialsyndrome richtet sich nach der vorliegenden Ursache, dem Schweregrad und der Dauer der Erkrankung. Konservative Therapiemaßnahmen sind dann erfolgsversprechend, wenn die Dauer der Erkrankung kurz ist und in der Bildgebung nur sehr geringe knöcherne Veränderungen erkennbar sind. In diesen Fällen sind die kurzfristige Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten sowie krankengymnastische Therapie angezeigt. Sobald die knöchernen Formveränderungen ausgeprägter sind und sich ein chronisches Schmerzbild zeigt, bei welchem ggf. zusätzlich eine Schädigung der Sehne vorliegt, sind arthroskopische Therapieverfahren die empfohlene Therapieform. Bei diesen Verfahren wird endoskopisch im Sinne der „Schlüssellochchirurgie“ über kleinste Hautschnitte die entsprechende Ursache des Erkrankungsbildes therapiert: knöcherne Anbauten werden abgetragen, das entzündete Gewebe wird entfernt sowie ggf. die Verletzung der Sehne repariert. Der Eingriff dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten.
Nach dem Eingriff kann der Arm im Rahmen des Möglichen sofort frei bewegt werden, der Heilungsverlauf beträgt etwa zwischen 4 und 8 Wochen und wird durch Krankengymnastik unterstützt. Eine Abweichung in der Nachbehandlung kann sich in dem Fall ergeben, wenn eine Sehnenläsion sehr schwerwiegend war und in der Operation genäht worden ist (siehe auch Sehnenruptur der Rotatorenmanschette).
Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie gern unser Ärzteteam an: Kontakt