Unfallchirurgisch versorgt die Klinik Brüche (Frakturen) der Extremitäten sowie Risse (Rupturen) von Sehnen. Hierbei werden alle modernen Verfahren operativer Technik angewandt.
Besonders wichtig ist es, die entstandenen Verletzungen zeitnah nach der Verletzung möglichst weichteilschonend und übungsstabil zu versorgen, damit der postoperative Heilungsverlauf schnell und komplikationfrei verlaufen kann und die Chance erhöht wird, eine normale und uneingeschränkte Funktion wiederherzustellen.
Bei einer Fraktur ist der Knochen in seiner Kontinuität unterbrochen und in zwei oder auch mehrere Fragmente zerteilt. Ein unverschobener Bruch kann meistens durch eine Ruhigstellung (Gips) zur Ausheilung gebracht werden. Sind die Fragmente jedoch verschoben, müssen die einzelnen Bruchstücke im Zuge einer Operation wieder anatomisch eingepasst und dann entsprechend stabilisiert werden. Als Versorgungsoptionen kommen Platten, Marknägel, Schrauben und Knochendrähte zum Einsatz. Bei den Plattenversorgungen kommt das Prinzip der Winkelstabilität zum Tragen. Hierbei greift ein Zusatzgewinde im Kopf einer Schraube in einem Zusatzgewinde im passenden Plattenloch, wodurch eine besonders hohe Stabilität erzeugt wird. Bei den Marknägeln wird ein Bruch im Schaftbereich eines Röhrenknochens von innen heraus geschient, in dem der Marknagel in den Hohlraum des Röhrenknochens nach entsprechender Einrenkung (Reposition) des Knochens eingeschoben und anschließend mit Schrauben fixiert wird.
Bei einer Ruptur ist die Sehne in der Kontinuität unterbrochen und die normalerweise unter einer leichten Vorspannung stehenden Sehnenenden zerrissen und zurückgezogen (vergleichbar einem Gummiband). Im Prinzip müssen die Sehnenenden durch eine besondere Nahttechnik wieder angenähert und miteinander verbunden werden.
Die Eingriffe erfolgen im Rahmen eines stationären Aufenthaltes, die Dauer richtet sich nach der Schwere des Eingriffes. Die Nachbehandlung beinhaltet in der Regel eine mehrwöchige Entlastungs- und Schonungsphase, welche individuell für jeden Patienten festgelegt wird. Zur Entlastung der versorgten Strukturen werden leichte Kunststoffgipse (Cast) oder auch Bandagen (Orthesen) verwendet.
Da jede Bruchform unterschiedlich verläuft, ist auch das entsprechende therapeutische Konzept unterschiedlich.